Mein Lieblings-Hashtag ist #beMorePirate.

Er gehört zu meiner Persönlichkeit und meinem Wirken.
Ich lasse ihn hochleben.
Ich setze ihn gern provozierend ein.
Ich kontextualisiere gerne Inhalte oder Kommentare von mir damit.
Ich kokettiere gerne mit ihm, wenn der Konformismus gerade wieder Oberhand hat.
Er ist aktuell (m)ein Lebensgefühl.

Nur, was will ich eigentlich damit sagen?

Was steckt dahinter? Steckt was dahinter?

Du kennst das vielleicht:
Du hast so ein Gefühl – zu einem Wort, zu einem Begriff. Mehr nicht. Und es fühlt sich gut an! Es vermag dich sogar zu beflügeln. Es begleitet dich eine gewisse Zeit oder gar super lang. Manchmal verblasst es auch wieder und ein Neues ersetzt das Alte und schafft es wieder dieses gute Gefühl zu generieren.

Wörter können das. Wörter rocken!

#BeMorePirate kommt vor allem inspiriert vom Buch „Be More Pirate“ von Sam Coniff Allende. Er hat ein Framework entwickelt, das sich an den Piraten des Golden Age orientiert.

Einerseits ist es historisch eindrücklich, was damals bereits von den Piraten praktiziert wurde, wer sie eigentlich waren, woher sie kamen, was ihre Prinzipien waren. Und andererseits wabert dieser Mythos der harten Boys und Girls auf rauer See mit, die auf Regeln scheissen und ihre eigenen Regeln erfinden und co-creative gestalten.

Insofern wäre die einfachste Definition: #BeMorePirate heisst sowas wie

  • Scheiss auf Konformismus
  • scheiss auf Regeln
  • scheiss auf das Establishment
  • scheiss auf die regierende Macht
  • scheiss auf alles und gestalte deinen eigenen Weg.

Also NOPE ist nun auch übertrieben…obige Definition greift einfach zu kurz und hat zu wenig Tiefe.

Was mich sehr flasht ist die Diversity, die gelebt wurde in den Crews. Zwar alles mehrheitlich unter Männern, aber zumindest da bunt (veschiedene Hautfarben, Homosexualität und Männerhochzeiten, verschiedene Rollen für verschiedene Situationen).

Und ich liebe ihren Umgang mit Regeln. Jeder Captain hatte seinen „Pirate’s Code“.

Und untereinander wurden diese Codes auch weiterentwickelt und Dinge übernommen. Der Code musste einfach weiterzuerzählen sein und jede Crew hatte so ihre Färbung des Codes. Die einen Captains hatten ihren Blick mehr auf faire Vergütung (z.B. der Verlust eines Armes wird mit 600 Talern vergütet), andere mehr auf soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt (Deep trust is the basis for everything, don’t mess with it!).

Was mich beeindruckt hat, und scheinbar historisch belegbar ist, ist, dass diese Piraten nicht per se aus irgendeiner Gosse auf eine Nussschale stolperten und „Ich bin Pirat“ gerülpst haben, sondern viel schlimmer!!!

Es waren abtrünnige Königssöhne oder Feministinnen.

Kinder der Mächtigen.

Kinder der Machthaber des Establishments und der Navy, die sich vom System ihres patriarchalen Vaters oder dem familiären Konformismus abgewandt haben und als Pirat*in ihre Freiheit kultiviert haben und ihre eigenen Gesellschaftsmodelle ausprobierten. Ihre Grausamkeit war ihr Storytelling-Tool, das ich nicht verherrlichen oder wegschreiben möchte, nur damit haben sie ihr Überleben versucht zu sichern. Denn alt sind sie selten geworden. Hell of a Ride hatten sie mit ihrer Wahl zum*zur Pirat*in!

Heute würde ich mir weniger geframeworkte Pirat*innen, gemäss Sam’s Buch wünschen, sondern dieses Gefühl der Freiheit und Gestaltungskraft tonnenweise als Glitzer über die Welt streuen.

Ich sende mir und den Menschen einen Reminder, die schon lange merken, dass da mehr zu sein scheint als ihr aktuelles Arbeits- oder Lebensumfeld erlebbar macht.

Dass es da etwas noch zu geben scheint, das ruft.

Das sich zeigen möchte.

Das vielleicht noch nicht weiss wie.

Das noch unsicher ist.

Das noch entdeckt werden will.

Dem gelauscht werden will, um dann eine herzhafte Entscheidung für diese Stimme zu fällen und über die Schwelle der Unsicherheit zu schreiten und den ersten Schritt als unfassbare Kraft zu erleben.

Ich rufe auf und lade mit #beMorePirate ein

  • zum Rotzig sein
  • zum sich seiner Werte klar werden und dafür täglich einsetzen und diese kultivieren
  • zum Grenzen hart ausloten, geführt von Würde
  • zum entschlossenen Position beziehen
  • zum Abschied der Entsprechung, hin zum persönlichen Ausdruck
  • zur Empörung über den Status Quo, um diesen mit Neuem zu ersetzen
  • zum Loslassen der statusgetriebenen Motive
  • zum Widerstand gegen etablierte Machtstrukturen
  • zum Sturz des Patriarchats
  • zum lauten NEIN zu Unwürdigkeit
  • zur Förderung weiblicher Strukturen
  • zum bestimmten JA zu deinem Calling
  • zum freudvollen Fragen, Denken und Handeln über Zukunft

Das hier schreibend, fällt mir auf, wie binär das sich Einschwingen in das Wort ist. Es sind JAs und NEINs, es ist „weg von“ und es ist „hin zu“, wie mir eine liebe Freundin gerne in Erinnerung ruft.

Klar ist: Es gibt die EINE Definition nicht.

Es gibt sie einfach nicht. Und ich werde den Teufel tun, diese aufzustellen als die EINE.

Ich kann den Begriff umkreisen, ihn für mich schärfen, mich daran reiben, damit triggern und das wird ihn formen.

Daher würde mich sehr interessieren, wenn du das hier so liest:

Wie würdest du #beMorePirate für dich befüllen?

Schreib mir in die Kommentare oder schick mir eine Audionachricht oder wo es dir am leichtesten fällt, mir ein Feedback oder deine Gedanken zu teilen.

Ich danke dir für die Lese- und Denkzeit!

#BeMorePirate 💚🏴‍☠️

PS: Mehr spannendes über Piratinnen findest du hier