Sehr unterschiedlich wird dabei beurteilt, was genau Partizipation ist. Partizipation kann im Rahmen von Online Communities verschiedene Verhaltensweisen beinhalten. Häufig werden nur Aktivitäten wie «Liken», «Posten» oder Teilen als Interaktionen und Formen der Partizipation gewertet. Der Grossteil der Community-Mitglieder sind aber Lesende, die sich über ein Thema informieren und auch keine weiteren Ambitionen zur Beteiligung haben. Entsprechend setzt sich eine Online-Gemeinschaft zusammen aus einem sozialen Gefüge, in dem aktiv Informationen ausgetauscht werden (Beiträge «posten», Kommentare schreiben), Mitglieder öffentlich auf Beiträge reagieren ohne selbst etwas zu schreiben (Kudos vergeben, «Liken» oder Bewerten) oder einfach konsumieren (Beiträge lesen). Aktive Beiträge leisten und kommentieren sind wichtige Aktivitäten in einer Community. Stammt ein Grossteil der Beiträge vom Community-Manager oder reagiert niemand auf geleistete Beiträge, dann verstummt die Gemeinschaft. Zu den realistischen Zielen gehört auch die Einsicht, dass eine Community einen substanziellen Anteil an Zuhörerinnen und Zuhörern braucht. Orientiert man sich beispielsweise an der vielzitierten Studie von Nielsen, so sind die meisten User von Online Communities bloss inaktive Zuschauer, und nur ein kleiner Teil wird überhaupt jemals aktiv und ein noch geringerer Anteil leistet regelmässig Beiträge. So bestätigen zahlreiche Studien, dass 90% der Nutzerinnen und Nutzer nur lesen und zuschauen (Spectators, Joiners), 9% der Nutzenden sich ab und zu beteiligen (Collectors, Critics, Conversationalists) und nur 1% (Creators) aktive Beiträge leisten. Eine Abweichung von diesem Modell ist möglich und kommt in sehr engagierten Fachcommunities auch vor. Als Richtgrössen ist das Modell von Nielsen aber sehr hilfreich, da es übertriebene Erwartungen an die Aktivitäten einer Community und ihrer Mitglieder verhindert. Dies hat ein User der Helsana Community sehr treffend formuliert:

«Ich habe nicht so das Interesse mich auszutauschen. Also ich denke, das Wichtigste ist wirklich, dass man es nicht negativ auffasst, wenn sich die Leute in der Community nicht austauschen. Ich finde es einfach wichtig, dass man so eine Plattform hat, auf der man eine Frage stellen kann und eine Antworten erhält, von mir aus auch noch von Seiten Helsana.»

Aktuelle Erfahrungen aus gut funktionierenden Communities zeigen beispielsweise, dass der Anteil der Creators sogar noch viel kleiner sein kann. So zeigte sich in einer sehr aktiven Community von Kochbegeisterten mit 400’000 registrierten Userinnen und Usern, dass nur gerade 40 Personen zu der Gruppe der Creators gezählt werden können. Wir verstehen entsprechend folgende Verhaltensweisen als konstituierend für die Partizipation in einer funktionierenden Online Community:

  • Was ist eine Community?
  • Know-How zu Online Communities
  • Forschungsresultate
  • Experten-Zitate
  • Toolbox für den Start oder Betreuung von Communities

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