Communities wurden bereits lange vor dem Aufkommen des Internets erforscht. Reale Gemeinschaften, die sich aufgrund von gemeinsamen Interessen zusammenfinden und austauschen sind seit mehr als hundert Jahren Gegenstand von Forschungsprojekten aus verschiedensten Disziplinen. Bei den ersten Definitionen wurde damit vor allem eine Gruppe von Leuten bezeichnet, die eine gemeinsame Tradition und Geschichte pflegten und häufig am gleichen Ort lebten. Bereits in den 1950er Jahren hat George Hillery mehr als 90 Studien zum Thema untersucht und als gemeinsamen Nenner herauskristallisiert, dass sie alle mit Leuten und sozialen Interaktionen zu tun haben. Dies hat sich bis heute als konstituierendes Merkmal von Communities gehalten, unabhängig davon, ob es sich um Online- oder Offline-Communities handelt. Der Begriff hat sich seither weiterentwickelt und insbesondere das Aufkommen des Internets hat zum Begriff der virtuellen Community geführt, die Howard Rheingold 1993 folgendermassen beschrieben hat:
«Virtual communities are social aggregations that emerge from the Net when enough people carry on those public discussion long enough, with sufficient human feeling, to form webs of personal relationships in cyber-space.» Howard Rheingold
In der ersten Phase waren es primär Soziologen und Psychologen, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von virtuellen Communities beschäftigt haben. Heute ist ihre Erforschung ein multidisziplinäres Feld und entsprechend existieren zahlreiche Ansätze zur Definition als auch zur Kategorisierung von Online Communities.
Konstituierend für Online Communities sind auch gemeinsame Interessen und der Austausch über Plattformen, welche die Interaktion prägen. Gemeinsam in On- und Offline Communities ist die Begeisterung für eine gemeinsame Sache oder das Interesse an einem gemeinsamen Thema, einem Produkt oder einer Marke. Durch den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Thema entsteht eine soziale Identität und ein Gemeinschaftsgefühl, das für Online Communities wesentlich ist, da es kaum persönliche Treffen gibt und reale Orte der Begegnung fehlen. Jaznik formuliert folgende Merkmale, die für Online Communities bezeichnend sind:
Für viele User sind Online Communities heute wichtige soziale Netzwerke, die zum Austausch von Informationen und Erfahrungen dienen. Es entstehen dabei immer mehr spezialisierte Nischen-Communities. Im Kern geht es aber nach wie vor darum, gemeinsame Interessen zu pflegen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist wichtig, denn Mitglieder machen in Communities nur dann mit, wenn sie einen gemeinsamen Sinn erkennen.
– Die Mitglieder einer Community bilden eine Interessensgemeinschaft und bestimmen die Inhalte, die Ausrichtung und die Weiterentwicklung.
– Die Treffen finden vorrangig im Internet statt.
– Die Mitglieder verfolgen gemeinsame Ziele und / oder haben gemeinsame Interessen, daneben existieren individuelle Bedürfnisse der Mitglieder.
– Inhalte sind das zentrale Element einer Online Community und stehen in Beziehung zum Interesse der Mitglieder. Durch einen kontinuierlichen Austauschprozess bilden alle Mitglieder, die sich beteiligen, einen gemeinsamen Pool an Erfahrungen, Informationen und Wissen, der ständig wächst und von jedem einzelnen genutzt werden kann.
– Die Kommunikation erfolgt über eine technische Plattform im Internet. Welche Inhalte kommuniziert werden können ist dabei stark von den Interaktionskanälen abhängig.
– Gemeinsame Verhaltensregeln stellen die Basis für eine gemeinsame Community-Kultur, dazu gehört das Prinzip der Reziprozität. Bestimmte Regeln und Rechte können auch technisch verankert werden.
- Was ist eine Community?
- Know-How zu Online Communities
- Forschungsresultate
- Experten-Zitate
- Toolbox für den Start oder Betreuung von Communities
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