„Papa, der Typ auf TikTok ist mega reich“,

hat mir mein Sohn gesagt. Es ging um Andrew Tate.

„Aha, warum ist er denn so reich? Lass mal googeln.“

Aha, Kickboxer und online Personality. Oha, sein Standpunkt zu sexualisierten Gewalt hat er noch nicht ins neue Jahrtausend upgedatet. Alter!

Also wo kommt die Kohle her?

„The major source of Tate’s income comes from his businesses such as he owns several Casinos in Romania.“ (Quelle: https://biooverview.com/andrew-tate-net-worth/)

„Ah, schau mit Casinos. Also mit der Hoffnung der Menschen, dass sie mal reicher rausgehen als rein. Aber das Casino gewinnt tendenziell immer. Also ist es ein Geschäft mit der Hoffnung.“

Als ich das sagte, ging es in meinem Kopf los.

Sind alle Businesses based on hope?

Irgendwas wünsch ich mir ja, soll besser werden mit dem Kauf von Produkt oder Dienstleistung.

Ist die Hoffnung in jeder Transaktion drin?

Kauf ich Essen, dann hoffe ich genährt zu sein?

Kann ich mit Hoffnung fair Business machen?

Was ist unfair am Business mit der Hoffnung?

Gibt es Businesses, wo explizit mit der Hoffnung gespielt wird? Ist das fair?

Ist es fairer, wenn ich die Hoffnung nicht direkt adressiere?

Ich hab mir dann überlegt, welche Businesses am konkretesten mit Hoffnung operieren und bin auf folgende gekommen (kein Anspruch auf Vollständigkeit – weitere Beispiele gern in den Kommentaren):

  • Dating – Die Hoffnung den oder die „Richtige*n“ zu finden
  • Porno – Die Hoffnung auf sexuelle Befriedigung
  • Casino – die Hoffnung auf den grossen Gewinn
  • Social Media – Die Hoffnung auf Aufmerksamkeit
  • Engagement – Die Hoffnung auf Bedeutung
  • Unternehmer*innentum – Die Hoffnung auf Unabhängigkeit
  • Guru – Die Hoffnung auf Erleuchtung
  • Linkedin Experten – Die Hoffnung auf „mehr Kunden, mehr Umsatz“ durch ein „System“ 😉
  • (Update) Diäten – Die Hoffnung, Pfunde zu verlieren

Steckt hinter allem die Hoffnung auf „Reichtum“?

Wie kann ich mich diesen Hoffnungs-Häfen entziehen?

Hilft zum Beispiel Genügsamkeit, im Sinne der Suffizienz?

Hilft die Konzentration auf Purpose?

Hilft der Entzug aus dem patriarchalen Betriebssystem?

Hilft das Abschwören vom Kapitalismus?

Ist „Business with Hope“ irgendwie hardwired bei uns Menschen?

Also accept and proceed?

Ich merke, dass ich das Geschäft mit der Hoffnung in meinem Wertesystem eher in die verwerfliche Ecke verorte.

Mit Hoffnung zu operieren ist für mich hoch manipulativ und wir Menschen sind hier höchst verletzlich.

Insofern stellt sich für mich wieder die Frage:

Nur, weil es funktioniert, sollte ich es machen?

Habe ich als Unternehmer oder einfach Mensch die Verantwortung, wie ich damit operiere, abseits vom grossen Gewinn und vermeintlichen Reichtum?

Ich finde ja!

Na dann kehr mal vor deiner eigenen Haustür, Flo. OK!

Let’s go:

LEGO Serious Play Trainings

Da verkauf ich die Hoffnung auf ein eigenes Standbein als Facilitator*in.

Da verkauf ich die Hoffnung in Teams und Organisationen die Kommunikation und Zusammenarbeit auf ein next Level zu bekommen.

Da verkauf ich die Hoffnung in Unternehmen, Bildung oder Gesellschaft etwas zu bewegen für eine wünschenswerte, enkeltaugliche, erdenfreundliche Zukunft.

www.TheSeriousPlayer.com

Emotionale Intelligenz Seminar

Da verkauf ich die Hoffnung auf Selbstfestigung. Du wirst die Welt anders betrachten, weil du dich selber anders betrachtest.

Da verkauf ich die Hoffnung auf eine neue Qualität in Kommunikation, Zusammenarbeit und Führung.

Da verkauf ich die Hoffnung auf eine neue Sicht auf dich selbst und dein Denken und Handeln, das deinen Alltag massgeblich beeinflusst.

Auf nach Davos ans Seminar

Zukunftbureau

Da „verkauf“ ich die Hoffnung, dass dir Menschen zuhören, bei dem, was du vorhast. Und das in deinem Ort oder Stadtteil.

Da „verkauf“ ich die Hoffnung, dass du als Host eines Zukunftbureaus in deinem Ort oder Stadtteil einen relevanten Beitrag leistest.

Da „verkauf“ ich die Hoffnung auf Resonanz und Feedback.

Ähnlich ist es mit den „Pirate Talks MIT Frauen“. Ich verkaufe die Hoffnung gehört und gesehen werden und deepes, nahrhaftes Feedback auf ein Vorhaben.

www.zukunftbureau.org

Gestaltungsgesellschaft

Da gibts nix zu kaufen, aber der Vision einer Gestaltungsgesellschaft liegt die Hoffnung zu Grunde, dass wir Menschen das Gestaltende ins Zentrum unseres Denkens und Handelns stellen. Und erst dann in Kooperation mit dem Ordnen und Strukturieren die weiteren Schritte machen. Es ist die Hoffnung, dass sich die selbstdeklarierenden gestaltenden Menschen zeigen mögen und zusammentun und über den Begriff der Gestaltungsgesellschaft sichtbar werden und ihren Beitrag nicht als Narren oder Pausenclowns einbringen, sondern als zentrale Akteur*innen der Transformation. Weil sie Skills haben, die beim Gestalten der anstehenden Herausforderungen, massgeblich sein werden. Von Klimakrise, Krieg bis nachhaltiges Wirtschaften.

Also wirtschafte ich auch mit der Hoffnung. Damn!

Irgendwo gibt es doch wohl eine Grenze? Eine ethische Grenze…nicht?

Nur, wie ist die zu evaluieren bei so viel subjektiver Wahrnehmung?

Wie wäre die als Gesellschaft zu verhandeln?

Wie kommen wir hier zu ener Einigung? Und braucht es überhaupt eine „Regulation“ oder ein „Abkommen“?

Hab ich die Antwort? Natürlich…NICHT!

Ich will das Kreuz auch gar nicht tragen, aber ich habe es geliebt darüber nachzudenken.

 

Und ich werde das mit meinem Sohn im Sommerurlaub, wo ich die Hoffnung habe, mich zu erholen, mit meinen Kids und Niki eine gute Zeit zu verbringen und wertvolle Momente und Erinnerungen zu schaffen, nochmals aufnehmen und seine Sicht auf das Thema Hoffnung in seiner Welt von Games, TikTok und Chats betrachten.

Da hoffe ich, was zu lernen. 😉

PS: Was ist deine Sicht auf das „Geschäft mit der Hoffnung“? Das würde mich natürlich interessieren…Magst du mir schreiben oder mit mir live chatten?