Wann ist eigentlich dieser „richtige“ Moment?

Dieser Moment, in dem ich spüre, dass ich etwas verändern möchte oder gar muss?

Dieser Moment, in dem ich mich öffne für Inputs und Impulse.

Dieser Moment, in dem ich plötzlich Online Kurse, Seminare oder Trainings buche, was zuvor unvorstellbar war, damit ich etwas „löse“, weiterkomme, mich weiterentwickle und gestalten mag.

Ich bin mit dieser Frage als Teilnehmer konfrontiert und dauernd über meine Teilnehmenden meines Seminars für „Emotionale Intelligenz im Business“ und den Trainings für „LEGO Serious Play“. Was hat sie zu der Entscheidung teilzunehmen gebracht?

Ich hab dich gefragt.

So sieht das Resultat meiner Umfrage in meinem Linkedin-Netzwerk aus:

Wenn ich so zurückschaue, was ich alles gemacht habe in meinem Leben, um zu werden, wer ich bin, dann ist das mit dem „richtigen“ Moment sehr random.

Und der ganze Business Model-zentrierte Funnelwahn oder neu Flywheele-Wahn drückt zwar Knöpfe, damit ich kaufe, hat aber mit meinem Zustand selten etwas gemein. Ich bin vielleicht einfach verletzlicher und bedürftiger. Heisst aber noch nicht, dass ich von einem Angebot überzeugt bin, sondern hoffe einfach, dass mein Zustand durch dieses Format anders wird (siehe auch mein Artikel „Das Geschäft mit der Hoffnung“). Und ob ich dann den Online Kurs wirklich mache, ist nochmals eine andere Frage. Einfach mal gekauft ist noch nicht gemacht – gab es nicht mal den Begriff der „Seminar-Nomaden“?

Wenn ich dann diesen Super-Sales-Maschinen wie Dirk Kreuter genauer zuschaue, hat er neben seiner online Dauerbeschall-Werbung seine Telefon-Terror-Truppen. So machst du Abschlüsse, so der Tipp. Der gute alte Telefonverkauf mit bissl Digital-Firlefanz: 2022 here I come.

Die Zeitung „Die Zeit“ ruft mich schon mal bis zu 12 Mal pro Woche an, wenn ich nicht abnehme. Ich mag die Zeitung und ihre Inhalte sehr. Dass sie aber diesen Telefon-Terror-Verkauf auch machen „müssen“, finde ich stillos.

Nur, ich möchte keine von einem Telefon-Ninja überredeten Teilnehmenden, ich möchte von der Sache überzeugte Teilnehmende. „Ich will“ nicht „ich sollte“ – das sind die schönsten Teilnehmenden.

Und da helfen sicher unzählige Touchpoints über unzählige Kanäle von Social Media, Newsletter, Website, Events und und und.

Wie war das bei der Online Banner-Werbung früher? 8 Einblendungen hat es im Schnitt gebraucht, bis ein Klick erfolgte.

Gemäss dem Magazin Horizont ist das noch immer eine valable Touchpoint-Zahl:

„Die Anzahl der vor der Kaufentscheidung getätigten Aktionen zeigt dasselbe Bild: Im Konsumgüterbereich führt der Verbraucher im Schnitt 5,4 Schritte aus, bei Gebrauchsgütern sind es 6,7 und bei Services 7,6. Dazu gehört etwa das Vergleichen von Preisen oder Online-Recherche.“ (Quelle: Horizont.net)

Wie du das von mir kennst, schau ich mal bei mir selber nach.

Wie kam es zu den Entscheidungen für meine Weiterbildungen im bisherigen Leben?

Los geht’s:

  1. 1998-2004: „Human Potential Development“ – Meditationsabende und Weiterbildungs-Weekends während vier Jahren. Inspiriert durch meine Mom.
  2. 2000-2004: Studium „Neue Medien“ an der Zürcher Hochschule der Künste – Hinweis von meinem Praktikums-Chef „Che“ in der Digital-Agentur „futurecom“.
  3. 2002: Weiterbildung Marketing „irgendwas“ in Wien (kann mich nimmer erinnern wie der Titel war. So Marketing Basics irgendwas) – während meinem Austauschjahr, selber gewollt, gesucht, gebucht. Gleich gings mir mit der Entscheidung nach Wien zu gehen im Austauschjahr und zu arbeiten, statt zu studieren. Gewollt, gesucht, beworben.
  4. 2016: LEGO Serious Play – Auf Empfehlung von Nicole Vontobel.
  5. 2018: „Search Inside Yourself“ 2-Tagesprogramm – Auf Empfehlung von Team-Mitglied Virginia Beljean im Rahmen unseres internen Weiterbildungs-Fonds.
  6. 2018-2019: Den Teacher für „emotionale Intelligenz im Business“ daraufhin hab ich gemacht, weil mein Sitznachbar bei „Search Inside Yourself“, der Ralf Herrmann, mir gesagt hat, dass es die Ausbildung zum Teacher gibt.
  7. 2019: Online Kurs von Wild Audience zu Funnel-Marketing für Coachingbusiness – aus der Not im Solopreneurship gebucht, um endlich automatisiert mti Funnel „durchzustarten“. Sie hatten den Fokus auf die Beziehung. Das hat mich abgeholt…haha…muss grad lachen. War sauteuer, hab nix draus gemacht, ausser ein „New Work Pioneering“ eBook. Das Hamsterrad rundherum war mir einfach zu blöd. Die versprochene, oder eben gross erhoffte Automatisierung war ein Witz. Ich hatte danach die Klarheit, dass das gar nicht mein Business sein wird. Hat nur kurz weh getan.
  8. 2020: „Human Design“ mit Beate Brandt – Empfehlung von Christine Traut. Weitere Vertiefung in „Golden Path“ im Selbststudium, angeregt durch Astrid Korth.
  9. 2020: Online Kurs „Money EQ“ mit Ken Honda – Online Werbung auf Instagram von mindvalley.com
  10. 2022: „High Sensitive Person“ – Aufs Thema aufmerksam gemacht worden von Inge Bell. Dann selber im Netz gesucht, welche Therapeutinnen sich darauf spezialisiert haben. Und freudig fündig geworden in der Person von Brigitte Küster.
  11. 2022: „Heldenreise“ – Durch mehrmalige Empfehlung durch Dr. med. Marcus Riedel. Das waren sicher 3 Empfehlungen vorab.
  12. 2022: „Gestalt-Therapie-Sessions“ mit Kerstin Sleik, eine der beiden Kursleiter*innen der Heldenreise. Insofern aus der persönlichen Erfahrung heraus entschieden weiterzufahren.
  13. 2022: Online Kurs „Conscious Money“ – Empfehlung von Sam Nüesch.
  14. Somatic Experience“ (Einführungs Weekend) – Empfehlung von Cornelia Buchmann.

Also so betrachtet: 90% Empfehlungen.

Was noch rundherum Touchpoints gewesen sind wie Google Searches, Bücher, Gespräche kann ich schlecht einschätzen und nicht mehr rekonstruieren.

Den persönlichen Gemütszustand könnte ich noch betrachten. Dazu habe ich ein gutes Erinnerungsvermögen. Auch nach Jahren.

„Wie hast du dich gefühlt?“, kann ich gut rekonstruieren, um meine Entscheidungsmotive zu erkunden.

Folgende Motive kann ich hinter einer Entscheidung bei mir festmachen:

  • Persönliche Dringlichkeit. Mir gehts beschissen, es bewegt sich nix, die Perspektive fehlt mir, die Sinnfrage stellt sich wieder und wieder, Boreout (kommt da noch was? Oder wars das?) > War so für Heldenreise, High Sensitive Person, Gestalt-Therapie
  • Gefühl für Potenzial. Also ein Gefühl, dass ich das in meinem zukünftigen Wirken gut einsetzen kann und glaubwürdig damit bin und authentisch damit wirken kann. > war so für LEGO Serious Play und Search Inside Yourself
  • Klarheit, dass ich das will. Das Gefühl von einer klaren Entscheidung. Das will ich machen. Das ist bei mir meist verknüpft mit dem Potenzial. Je grösser das Gefühl von Potenzial für mein zukünftiges Wirken oder Wohlbefinden, desto klarer mein Wille. > war so fürs Studium und Austauschjahr in Wien, der Marketingkurs in Wien und die Gestalt-Therapie
  • Das Self-Care-Motiv. Das mach ich für mich. Die Klarheit, dass ich da nun hin „muss“. In Kombination mit der Hoffnung, dass danach durchaus was anders sein wird. > war so für Human Design, Heldenreise, Somatic Experience, Money EQ und High Sensitive Person
  • Neugier. Ja neugierig bin ich extrem auf diverse Dinge. Inhaltlich, WIE es ein*e Kursleiter*in macht, der Flow eines Programms, die Wirkung danach, die Menschen als Teilnehmende, wie ich mich in der Gruppe verhalte usw. usw. > war so bei eigentlich allen Formaten

Wenn ich mir das so anschaue, ergibt sich folgende Hitliste für Entscheidungstreffung:

  1. Self-Care
  2. Neugier
  3. Dringlichkeit
  4. Potenzial
  5. Klarheit

Aus der Erfahrung mit meinen Teilnehmenden hat es zwar Überinstimmungen, aber ich finde es nach wie vor random, wann dann die Entscheidung effektiv fällt, bei mir ein Seminar oder Training zu buchen.

Was ich von Teilnehmenden höre:

  • Ich mach das für mich. Wiedermal 2-3 Tage einfach für mich.
  • Ich hab schon viel davon gehört und gelesen. Jetzt will ich es auch machen.
  • Ich wills wissen, wie es geht und bin neugierig, wie es nun wirklich ist.
  • Ich muss was machen, es geht so nicht weiter.
  • Ich möchte meinen Methodenkoffer erweitern.
  • Ich möchte mich weiterentwickeln.
  • Wenn mir das die Person XY empfohlen hat, wusste ich, dass ich das machen muss. (Oft auch in Kombination, dass die Person XY selber gebucht hat und auch im selben Seminar oder Training dabei ist).
  • Wir haben ein Leadership-Problem und wir erhoffen uns nach diesem Seminar neue Impulse zu haben für die weitere Gestaltung und Schärfung unseres Führungsstils (ein konkretes Problem).

Für mich bleibt es sehr individuell. Und ich meide es aktiv, daraus wieder eine Strategie, noch ein Business-Modell zu machen.

Klar möchte ich meine Seminare und Trainings gut gebucht oder gar ausgebucht haben. Einerseits, weil die Gruppendynamiken spannend sind und sich familiär (ca. 4 Teilnehmende) und Gruppe (8-15 Teilnehmende) völlig anders anfühlen und andererseits für das Generieren der Ressource Geld.

Ich möchte mit berührenden Inhalten, Fragen und authentischer Reflexion Zugang zu meiner Welt bieten, die inspiriert, einladet und ermutigt.

Ich möchte zur Gestaltung und zum Ausdruck leben anregen, mit den Werkzeugen, die ich evaluiert, selbst erlebt habe und selber einsetze.

Die Entscheidung nur noch mit Kleingruppen um die 8 Teilnehmenden zu arbeiten war auch wundervoll. Ich kann dann auf alle möglichst eingehen, habe eher Zeit für alle Bedürfnisse und mehr Vertiefungsmöglichkeiten. Das erfüllt mich. Das kann ich am besten. Und soweit ich Feedbacks bekommen habe, ist das auch wertvoll für meine Teilnehmenden.

Mein Fazit

Ich will den richtigen Moment nicht künstlich herstellen noch fühle ich mich fähig, ihn effektiv zu begünstigen. Die Manipulation liegt mir fern und ich glaube an die Mündigkeit der Menschen. Auch wenn es zig Gegenbeispiele gibt. Es mag für andere und anderes stimmig sein und funktionieren. Ich treffe eine bewusste Wahl.

Was kann ich tun? Ich kann präsent sein, wenn der Moment sich bei einem Menschen zeigt. Ich kann mit Menschen reden. Ich möchte Menschen, die überzeugt sind und in meine Formate kommen wollen, nicht überredet haben, damit sie dann merken, dass das Seminar oder Training doch eher semi-geil war.

Ich mags eben wahrhaftig.

👇👇👇👇👇👇

Wenn du Lust bekommen hast, ein Seminar oder Training mit mir zu erleben, dann findest du mehr Infos und Buchungsmöglichkeiten hier:

LEGO Serious Play: Werde Facilitator*in (Fortlaufend Trainingstermine in Zürich und Wien)

„Emotionale Intelligenz im Business“: Trainiere die Future Skills für eine neue Qualität in Kommunikation, Zusammenarbeit, Leadership und persönlichem Wohlbefinden (nur 2x im Jahr: 6.-8. Oktober 2022 und 11.-13. Mai 2023)

High Intensity Training: Train like an Astronaut. Das einzigartige Krafttraining mit 1:1 Betreuung und nur 20 Minuten Trainingszeit pro Woche. Ab Ende Oktober in der Altstadt von Solothurn und immer mehr in allen grösseren Städten der Schweiz.

Wenn du dich nun fragst, wie das alles zusammenpasst, dann sei dir die nachfolgende Übersicht über mein Wirken nochmals oder auch das erste mal empfohlen: