Ich habe auf Linkedin zu meinem Post „MIT FRAUEN arbeite ich am liebsten“ einen schönen Fragen-Kanon von Julia erhalten. Und das hat mich sehr inspiriert mein Motiv zu reflektieren und auf diese Erkundungsreise nehm ich dich in diesem Artikel mit.

 

Mein Post

Julia’s Fragen

Meine Reflexion

hey Julia, danke für dein nachfragen. du bescherst mir nun auch nochmals eine reise durch oder zu meinem motiv. also…

da gibt es einerseits die biografie:

ich hatte sehr coole philosophische sessions mit meiner mom als teenie. ich war da auch in boys clubs als skater oder im fussball club. ich hab aber da schon fussball-lager gehasst und extrem heimweh gehabt, bis ich das trainingslager auf mallorca sogar geskipt habe. mir waren diese jungsrunde einfach zu öd. mindestens ein mix war für mich spannend.

dann kam die gymnasiumszeit:

80% frauen. das war einfach super für mich. die stimmung, die themen, die möglichkeitsräume, die schöpfungskraft. meanwhile haben wir von besch/issenen problemen aus dem 70% jungs gymnasium aus der nachbarstadt gehört. ich wusste, dass ich am richtigen ort bin.

und bis heute geh ich instinktiv eher zu frauen- als zu männerrunden z.b. an events. ich meide die reproduktion der dominanzkultur. mich langweilt zu all dem sh/it lachen und nicken zu müssen, was da reproduziert wird.

so habe ich auch möglichst diverse teams in meinen agenturen gehabt. in meiner letzten agentur endlich auch mehr frauen, weil ichs 100% so gestalten konnte, wie ich wollte.

(forts. über heutiges motiv im nächsten kommentar)

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klassisches modell

Julia, meine frau Niki Wiese und ich sind beim zweiten kind in die alten muster gefallen und haben das klassische modell „gelebt“. zum ko/tzen. aufgewacht sind wir quasi mit meinem exit aus all dem hamsterrad des agentur- und beratungswesens.

das war 2018. seither „kämpfe“ ich mich zurück ins leben. rein in die familie, mental load überhaupt mal erleben und verstehen, wirklich mittragen…statt erledigen. fürsorglich die kleinen wesen lesen wollen und dementsprechend handeln.

männlichkeiten

mit der fürsorge und selbstliebe kam unweigerlich das hinterfragen der männlichen rolle. was es da so gibt, was mir gefällt, was ich überhaupt bin. die männlichkeiten erkunden. die männliche se/xua-lität, das role model als vater, die rolle im arbeitsmarkt…

wenn du da mal auf ground zero ankommst und du nicht aus deiner angelernten selbstherrlichkeit über alles drüberfährst, einfach weil du kannst & dir das vermeintlich „peace of mind“ gibt – auf kosten von anderen, ja, dann geht die reise erst richtig los.

ich hab mir zeit gelassen neben meinen eigenen projekten wie zukunftbureau.org, das ich mit niki & vielen menschen da draussen in ihren orten mache oder auch die rolle als trainer von #legoseriousplay

(forts. warum MIT frauen im nächsten kommentar)

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heute

Julia, one more thing: das heute.

heute ist es so, dass ich mit meiner biografie und einem sehr klaren calling auf gesellschaftlicher ebene zu wirken, dinge anstosse bei denen ich klar auf das weibliche setzen MUSS.

was denn sonst?

für mich ist das so sonnenklar, dass ich oft auch keine worte finde zu diesem gefühl.

mutter erde

mich interessiert mutter erde. was dieses mütterliche ist, was es kann, was es tun würde, wie es gestalten würde. dieses mütterlich ist uns allen inne. wenn ich mir die matrifokale zeit anschaue, also 200’000 jahre VS. 6500 jahre patriarchat, dann sehne ich mich zurück zu diesen gemeinschaften. so zurück nach vorne gewandt.

team A oder team B?

und ganz opportunistisch: wenn ich mir weiblichere strukturen wünsche was ist wohl erfolgreicher?
A. das weibliche in männern aktivieren und mit ihnen neue strukturen bauen
B. mit frauen das weibliche erkunden und die neuen strukturen bauen

ich finde das eine einfache rechnung aus 43 jahren „erfahrung“, was dem manne an kapazität momentan zur verfügung steht, um aus der prägung auszusteigen.

(forts. zum finale im nächsten kommentar)

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kollektives trauma

Julia, (forts. „one more thing“): mich hat vor ein paar wochen der satz in einem gespräch mit einem mann sehr berührt: „wir männer kommen aus vielen kriegen. dieses kollektive trauma gilt es aufzuarbeiten.“

ok, wir männer haben die meisten kriege dummerweise auch erfunden. und trotzdem.
wir stecken fest.
wir brauchen wohl zeit.

momentum

die zeit der frauen ist für mich völlig klar jetzt da.
viel vorarbeit wurde geleistet und jetzt ist momentum.

und dieses „window of opportunity“ will ich nutzen.
daher rede ich MIT frauen.

ich bin projektionsfläche

ich stärke sie nicht. (siehe mein Post „FRAUEN STÄ…“: https://bit.ly/3BcOs1Y)
sie sind alle schon stark.
wir reden.
sie aktivieren ihre intuition.
erkunden ihren weiblichen teil, der nicht in referenz zum patriarchat handeln muss, sondern sich seinen eigenen weg zur gestaltung einer sache formt.
für mich ein geschenk, dabeisein zu dürfen.

ich bin die männliche projektionsfläche, wo frauen sich dran reiben können, erstreaktionen testen & ihre wahre position ertasten, wenn mal keine standardreaktion kommt.

für mich ist es die übung, meine reproduktion zu beobachten, in fettnäpfe zu treten & zu verstehen, was bei mir abgeht, wenn ich mit diesem weiblichen konfrontiert bin.

ich schärfe dabei auch meinen weiblichen teil. 💚🏴‍☠️

pirate talks MIT frauen

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