Starter-Set für Neu-Entdecker*innen

Die Frage kam die Woche einige Male: „Du hast mit deinem Post was getriggert, war mir so noch nicht bewusst, hast du Infos & Tipps?“

Nun, ich habe als Pirat wie immer einfach meine Fundstücke aus meinen Abenteuern.

Die Fundstücke

1. Die Bewusstwerdung

Inge Bell hat mir 10 Fragen gestellt, als ich ihr in meiner depressiven Episode anfangs letzten Jahres (2022) erzählt habe, wie es mir geht. Und sie hat das sehr sorgsam gemacht „Darf ich dir ein paar Fragen stellen?“ Leider weiss ich die konkreten Fragen nicht mehr. Ich weiss noch das Gefühl dazu: Es war erkannt sein, Erleichterung und wie „heimkommen“.

2. Das Einlesen

Übers Wochenende hab ich in alles reingelesen, was ich finden konnte. Von „hochsensitiv“ (findest du ned so viel) zu „hochsensibel“ (einiges findbar) zu „hochbegabt“ (da hats am meisten). Zweite Herausforderung: Infos und Tipps für Erwachsene. Das Thema ist viel mehr beleuchtet für Kinder und Jugendliche. Das Buch mit der meisten Resonanz war dann „Zu intelligent um glücklich zu sein“. Das war wieder das Gefühl von „heimkommen“. Auch zu empfehlen sind die Bücher von Andrea Brackmann: „Jenseits der Norm“ und „Ganz normal hochbegabt: Leben als hochbegabter Erwachsener“.

 

3. Die Suche nach dem wahrhaftigen Gegenüber

Dann kam die Frage, mit wem kann ich darüber mal reden? Wer hört mir wahrhaftig zu und pathologisiert nicht gleich oder drückt mir „musst du halt“-Ratschläge auf. Die erste Runde war wenig ergiebig udn die habe ich auch nur gemacht, weil ich zu ungeduldig war bei meiner ersten intuitiv sehr stimmigen Anlaufstelle, nämlich bei Brigitte Küster. Sie hat das „Institut für Hochsensibilität“ im Jahre 2010 gegründet und schon über 6 Bücher mit viel Grundlagenforschung und die Vielwahrnehmung als Gabe erkennend publiziert. Mit ihr hatte ich nur zwei Sessions und diese waren sehr wohltuend und danach konnte ich schon weiterziehen. Das „Heimkommen“ war wieder als zentrales Gefühl da. Geblieben ist mir der Satz: „Gell, du wünscht dir endlich wahrhaftige Gegenüber.“ Oh yeah, me matey!

 

4. Die persönlichkeitsstärkenden Impulse

A. Human Design

Auffrischen meines Bewusstseins für meine Wesenszüge durch Human Design mit Beate Brandt (Verortung der HSP-Gaben als Orientierung)

B. Heldinnen- und Heldenreise

Heldenreise für die Festigung meiner inneren Anteile und viel Körpereinsatz mit Kerstin Sleik und Philipp Steinmann

C. Somatic Experience

Somatic Experience (das Intro-Weekend) für das Verständnis des in Kontakt gehens mit Trauma. Meine Motivation war mehr, den Prozess kennenzulernen, wie das sogenannte „Titrieren“ funktioniert. Ermutigt wurde ich von Cornelia Buchmann dazu. Hingegangen bin ich mit: „Ich hab ja kein Trauma.“ Heimgekommen bin ich mit der Erfahrung mit meinem Geburtstrauma in Kontakt gekommen zu sein. Wusste nicht, dass ich das habe. Und nein 20 Minuten Redaktion, dazu braucht es keinen weitere Artikel à la „Neuste Modekrankheit bei Männern Mitte 40: Trauma“.

Über meinen Weg der Persönlichkeitsentwicklung, seit ich Teenie war und meine Mom ihr Interesse an Psychologie und Spiritualität in die Familie gebracht hatte, habe ich folgendem Post geschrieben.

5. Output und Auswirkungen

Reich gestärkt mit diesen Fundstücken, Erlebnissen und Erfahrungsräumen bin ich rein in den Alltag – noch bewusster, noch beobachtender meiner inneren Zustände, noch mehr reflektierend, was geht gerade vor, was geht in mir ab, was mach ich damit, was brauch ich jetzt.

Aus der Stärke betrachtend.

Masters of Flow

Eine erfreuliche Auswirkung war dadurch, dass ich entdeckt habe, was die Magie meiner Facilitation mit LEGO Serious Play ist. Ich habe einen Titel entdeckt, der meinen Stil adäquat beschreibt: Masters of Flow.

Wer den Raum lesen kann und dadurch einer Gruppe Menschen den Flow begünstigen und den Raum durch diese Art der Facilitation gestalten und halten kann, der*die ist ein*e „Master of Flow“. Ich habe angefangen diesen Stil zu erfassen, niederzuschreiben und in meinen Trainings zentral zu vermitteln, über die reine Methode LEGO Serious Play hinaus.

So habe ich die Einzigartigkeit meines Facilitation-Stils entdeckt und nun einen USP in der Trainingslandschaft.

Auf und Davos

Ich hatte dann ein halbes Jahr später mein erstes Seminar in Davos zur „Emotionalen Intelligenz im Business“ mit dem Programm „Search Inside Yourself“, von dem ich zertifizierter Teacher bin.

Ich habe es das erste Mal 2.25 Tage alleine gehalten (bisher immer im Co-Teaching). Ich war nervös, ich wusste nicht, ob ich die Kapazität habe, den Raum zu halten, wenn die Übungen, die wir machen bei gewissen Teilnehmenden stärkere Trigger auslösen.

Ob ich mit all den Emotionen, die wir wecken, die durch neurowissenschaftliche Stories gestützt sind, richtig einordnen und adäquat darauf reagieren kann: von nichts tun und aushalten bis intervenieren, den safe Space halten und vor allem durch meine Präsenz den Teilnehmenden ihr einzigartiges Erlebnis ermöglichen.

Der eigenen Kraft gewahr zu sein, Räume gestalten und halten zu können, ist eine wunderbar nährende Erfahrung.

Ich kann berichten: It was a blast!

Oder wie eine Teilnehmende mir so schön Feedback gegeben hat: